Leica Microsystems entwickelt Stefan Hells mit dem Zukunftspreis
ausgezeichnete STED-Mikroskopie 11 Dezember 2006 Mannheim/Wetzlar.
Prof. Dr. Stefan Hell, Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysikalische
Chemie in Göttingen, nahm am 23. November 2006 den renommierten Deutschen
Zukunftspreis aus den Händen von Bundespräsident Horst Köhler entgegen.
Dieser Preis, der 2006 zum zehnten Mal verliehen wurde, ist mit 250.000 Euro
dotiert. Der Bundespräsident zeichnet damit alljährlich innovative Projekte
aus, die wissenschaftlich bahnbrechend und zugleich anwendungs- und
marktreif sind.
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Prof. Dr. Stefan
Hell und Bundespräsident Horst Köhler |
Professor Hell erhielt den Zukunftspreis für die von ihm erfundene
STED-Mikroskopie. (STED steht für „stimulated emission depletion“.) Das
patentierte STED-Verfahren wurde an Leica Microsystems lizenziert. Leica
entwickelt die STED-Mikroskopie zum anwenderfreundlichen Gerät und wird es
2007 auf den Markt bringen. Produziert wird das neue System in Wetzlar und
Mannheim. Bereits Anfang des Jahres war das Gespann Stefan Hell/Leica
Microsystems erfolgreich, als Leica Microsystems für das Leica TCS 4PI den
Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft 2005 erhielt. Auch dieses
höchstauflösende Mikroskopsystem hatte Hell erfunden und wurde von Leica
vermarktet.
Hell hat als Erster einen Weg gefunden, die 130 Jahre alte Abbesche Grenze
im Fluoreszenzmikroskop, dem wichtigsten Mikroskop der biomedizinischen
Forschung, zu überwinden. Seit dem 17. Jahrhundert steht das Lichtmikroskop
wie kaum ein anderes Instrument für wissenschaftlichen Fortschritt –
insbesondere in der Biologie und der Medizin. Mit Hilfe der STED-Mikroskopie
können heute Moleküle viel schärfer als bisher dargestellt werden.
Das Neue an diesem Verfahren ist, dass die Schärfe der mikroskopischen
Bilder nicht mehr wie durch Abbe postuliert durch die Lichtwellenlänge
begrenzt ist. Die erreichbare Auflösung ist nur eine Frage der Umsetzung. So
erreichten Hell und seine Mitarbeiter bereits Auflösungen von 20 Nanometern,
also 10-fach über Abbes Grenze. Da Proteinkomplexe im Bereich 10-200
Nanometer liegen, hat dieses Mikroskop das Potenzial, alsbald in die
molekulare Skala des Lebens vorzudringen und Krankheiten besser auf die Spur
zu kommen.
Die optische Erschließung der Nanoskala verspricht einen bisher kaum für
möglich gehaltenen Zugang zum Verständnis des Lebensvorgangs in der Zelle,
der zu bahnbrechenden Entdeckungen bei der Entstehung von Krankheiten führen
kann. „Aus diesem Grund erwarten wir, dass in den kommenden Jahren alle
namhaften Universitäten und Forschungseinrichtungen, an denen
biomedizinische Grundlagenforschung betrieben wird, ein solches System
anschaffen werden“, sagte Dr. Martin Haase, Geschäftsführer der Leica
Microsystems CMS GmbH. To top
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