MADIT-CRT-Studie zeigt, dass frauen von CRT-D einen signifikant
grösseren nutzen haben als männer
14 July 2010
Boston Scientific Corporation (NYSE: BSX) hat heute die
Ergebnisse einer Subanalyse der MADIT-CRT-Studie bekannt gegeben, in der
sich zeigte, dass Frauen von einem Defibrillator zur kardialen
Resynchronisationstherapie (CRT-D) einen grösseren klinischen Nutzen als
Männer haben.
Dieses Resultat wurde von Dr. Jonathan Steinberg, Leiter der
Kardiologie und Direktor des Al-Sabah Arrythmia Institute am St.
Luke's-Roosevelt Hospital Center in New York, im Rahmen des 17.
Cardiostim World Congress in Nizza, Frankreich vorgestellt.
Der Subanalyse zufolge profitierten Männer und Frauen in starkem
Masse von einer Resynchronisationstherapie. Jedoch kam es bei Frauen
zu einer 70-prozentigen Reduktion von Vorfällen im Zusammenhang mit
Herzinsuffizienz im Vergleich zu einer 35-prozentigen Reduktion bei
Männern. Darüber hinaus erwies die Analyse, dass die Mortalität
aller Ursachen bei Frauen mit asymptomatischer bis leichter
Herzinsuffizienz um 72 Prozent sank.
"Es gibt eine Reihe von Faktoren, die erklären, warum Frauen in
stärkerem Masse als Männer profitieren", erklärte Dr. Arthur Moss,
Professor für Medizin am medizinischen Zentrum der Universität
Rochester und Hauptuntersuchungsleiter der MADIT-CRT-Studie. "CRT-D-Therapie
dient einer Verbesserung der Gesamtpumpleistung des Herzens, und bei
Frauen besteht eine grössere Wahrscheinlichkeit, eine
nicht-ischämische Herzerkrankung zu entwickeln, die in der Regel das
gesamte Herz und nicht nur eine einzelne Region in Mitleidenschaft
zieht und die eine reduzierte Pumpleistung, abnormalen Herzrhythmus
und Störungen des elektrischen Systems des Herzens bewirkt. Bei
Männern sind ischämische Herzkrankheiten oder koronare
Arterienkrankheiten eher wahrscheinlich, die oft nur einen lokal
begrenzten Bereich des Herzens betreffen."
"Diese Befunde sind deswegen bemerkenswert, weil CRT-D-Therapie
bei gleichem Grad einer Herzinsuffienz bei Frauen traditionell
seltener als bei Männern eingesetzt wurde," so Dr. Kenneth Stein,
medizinischer Leiter der Abteilung Cardiology, Rhythm and Vascular'
von Boston Scientific. "Boston Scientific ist der Überzeugung, dass
alle Patienten unabhängig vom Geschlecht gleichen Zugang zu
hochqualitativer kardiovaskulärer Versorgung haben sollten. Wir
glauben, dass diese Befunde dazu beitragen werden, dass die
Unterschiede zwischen Männern und Frauen reduziert werden können."
MADIT-CRT ist mit über 1.800 Patienten in 110 Zentren die
weltweit grösste randomisierte Studie mit Patienten der NYHA-Klassen
I und II[1]. Die Resultate der MADIT-CRT-Studie wurden in der
Oktoberausgabe 2009 des New England Journal of Medicine
veröffentlicht. Der Antrag auf Zulassung einer erweiterten
Indikation der CRT-Ds von Boston Scientific auf Hochrisikopatienten[2]
der NYHA-Klassen I und II mit Linksschenkelblock liegt derzeit der
U.S. Food and Drug Administration vor.